Anleitung zum Erstellen eines Genogramms
Genogramm erstellen – Schritt für Schritt Anleitung – So wird ein Genogramm und Familienstammbaum erstellt: wichtige Daten, Zeichen und Symbole
Viele Menschen interessieren sich für ihre Ahnen und erstellen einen Familienstammbaum, um die Herkunftsfamilie und ihre Abstammung zu verfolgen. Wenn man jedoch ein Genogramm erstellen möchte, erhält man noch mehr Informationen über die einzelnen Mitglieder.
Das Wort Genogramm leitet sich aus den zwei Wörtern Genealogie und Diagramm ab und ist nichts anderes als eine Form, verwandtschaftliche Verhältnisse graphisch darzustellen.
Ein Genogramm gibt umfassende Information über die Struktur einer Familie und kann hilfreich sein für systemische Beratung und systemisches Familienstellen.
Eine Anleitung: Schritt für Schritt zur erfolgreichen Erstellung eines Genogramms
Nun folgt eine Anleitung, wie man Schritt für Schritt ein Genogramm erstellen kann.
Am besten ist es, mindestens bis zu den Großeltern zurückzugehen, wenn möglich noch weiter bis zu den Urgroßeltern. Geschwister und Eltern fließen selbstverständlich in die Aufzeichnung mit ein, wie beim Stammbaum.
Gegenwartsfamilie und Herkunftsfamilie spielen eine Rolle und sind im Familien Genogramm zu berücksichtigen.
1. Überblick über die Familienstruktur, die Verwandtschaftsverhältnisse und die Verbindungen innerhalb dieser Familienkonstellation
Hier empfiehlt es sich Symbole zu benutzen. Der Mann wird meist mit einem Quadrat, die Frau mit einem Kreis gekennzeichnet. Wer verstorben ist, bekommt ein Kreuz in das Symbol, das Alter wird auch hineingeschrieben und die Sterbedaten sind daneben mit den Geburtsdaten zu notieren.
Schwangerschaft, Fehlgeburt oder Totgeburt sowie Abtreibung, Zwillingsgeburten werden ebenfalls erfasst und mit diversen Zeichen eingetragen.
Ebenso erfährt der Beziehungsstatus eine symbolhafte Verankerung und es wird zwischen Ehe, feste Beziehung, Affäre oder geschiedene Ehe unterschieden.
Die Beziehungen der einzelnen Mitglieder werden in Linien dargestellt. So kann zwischen Beziehungsabbruch, konfliktbeladener Relation, starker und guter Bindung, symbiotische Bindung, sehr enge Bindung oder unauffälliger Verbindung differenziert werden.
Adoptierte Kinder und Pflegekinder werden mit den Symbolen ebenfalls gekennzeichnet.
2. Welche Informationen über die Familie sind für ein Genogramm von Interesse?
Nun gibt es sehr unterschiedliche Informationen über die einzelnen Familienmitglieder einer Familie. Wichtig ist es, sich die Geschichten, die sich innerhalb der Familie abspielen oder abgespielt haben, aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen zu lassen. So gewinnt man eine gewisse Objektivität.
2.1. Demographische Informationen
Informationen, an die man sehr einfach kommt und die nicht von der Gesprächsbereitschaft der Angehörigen abhängen, sind Geburts- und Sterbedaten, Daten der Eheschließung, der Scheidung, und anderen großen Ereignissen im Leben der Mitglieder der Familie.
Dies sind aus Urkunden, von Gräbern und von Gemeindeämtern in Erfahrung zu bringen. Die Pfarren helfen hier ebenfalls weiter.
2.2. Weitere Informationen bezüglich der einzelnen Familienmitglieder
Hier soll alles Platz finden, was man bei der Recherche über die Familienmitglieder in Erfahrung bringen kann, wie Bildungsgrad, Berufe, Krankheiten.
Da helfen meist die Erzählungen der Großeltern oder Urgroßeltern weiter, vielleicht auch die Eltern, die etwas wissen, was man selber gar nicht erlebt hat.
Alte Zeugnisse, Berufsbescheinigungen oder Fotos können aufschlussreich sein.
2.3. Einschneidende Ereignisse im Familienstammbaum
Sehr aufschlussreich kann das Eruieren von einschneidenden Ereignissen im Familienverband sein, wie Vertreibungen, Flucht, plötzlicher Tod, Selbstmord oder Auswanderung.
Wenn eine Familie Traumata in ihrer Familiengeschichte birgt, kann dies noch immer, einige Generationen später, einen Einfluss auf das Empfinden der Fortfahren haben.
3. Beschreibung der Verbindungen im Familiensystem
Dazu zählen die psychologischen Bindungen innerhalb der Familie. Wer hat mit wem einen guten Kontakt hat, wer wohnt wem in einem Haushalt und wer hat mit wem überhaupt keinen Kontakt, das sind Fragen, die sich um die Qualität in Beziehungen dreht.
Diese liefern viel Info über Muster, die sich wiederholen und Konflikte, die nicht abgeschlossen sind.
Was genau kann man aus einem Genogramm ableiten ?
Ein Familiengenogramm wird sehr gerne für die systemische Beratung oder systemisches Familienstellen verwendet, um die Familienstruktur und das Familiensystem zu beleuchten und Auswirkungen gewisser Schemata, die bereits die Ahnen zeigten, zu erkennen. So können gewisse Linien, die sich quer durch die Generationen im Stammbaum der Vorfahren zeigen, erkannt und thematisiert werden. Ein Genogramm erstellen, ist oft die Voraussetzung für sinnvolles therapeutisches Arbeiten. Es werden Muster sichtbar, die sich in jeder Generation wiederholen.
Die Arbeit mit Genogrammen ist sehr effektiv, kraftvoll und heilsam. Schon beim Erstellen des Genogramms kann man Erkenntnisse erlangen, die dann im System wirken können. Ein Genogramm ist als Vorbereitung für eine Familienaufstellung dienlich. Auch Aufstellungen sind direkt im Genogramm möglich und man hat hierbei die Möglichkeit, die Verbindung mit seinen Ahnen zu heilen.
Wenn Du auch Lust und Interesse hast, Dein Genogramm zu erstellen um damit zu arbeiten, dann unterstütze ich Dich gern dabei.